Dem Sinnlosen einen Sinn geben

Die Tragik, die mit den plötzlichen Symptomen einer Leberfunktionsstörung gleich bei mehreren putzmunteren Welpen eines Wurfs gesunder Eltern einhergeht, ist unvorstellbar traurig und für alle Beteiligten sehr belastend. Als Züchter versucht man doch alles, um gesunde Welpen zu bekommen. Als Welpenfamilie tut man alles, dass die Kleinen gesund heranwachsen. Wie kann das passieren? Als verzweifelte Züchterin kontaktierte ich bekannte Gen-Labore wie Feragen, EVG, Laboklin, ... und wandte mich mit meinen Fragen nach möglichen Ursachen an die Uni-Tierkliniken Gießen und München. Die Antworten zeigten Empathie und auch, dass die Ursachen vielfältig sein können: "Leider kann man nicht sagen was genau die Ursache ist.", "In der Entwicklung des Embryos kommt es zu einer ständigen Neuanlage und Verschmelzung von Blutgefäßen. Bei einigen Tieren kommt es durch einen Zufall oder durch genetische Vorbelastung zu Fehlbildungen.", "Defekte in der DNA und nachfolgende Erkrankungen können auch durch Umwelteinflüsse oder Spontanmutation während der Trächtigkeit entstehen, sie sind also nicht immer vererbt.", "Mutationen oder Veränderungen in den Genen des Körpers können genetisch bedingte Lebererkrankungen verursachen." ... .

Frau Dr. med. vet. habil. Beate Walter wirkt an der Kleintierklinik der LMU und beschäftigt sich in besonderem Maße mit unserem J-Fall. Nach aktuellen Untersuchungsergebnissen wird hier von einem kongenitalen, also vererbten Geschehen, ausgegangen. Frau Walter koordiniert dazu auch ein Forschungsprojekt, bei welchem es darum geht, das für die Erkrankung verantwortliche Gen festzustellen. Somit könnte man im besten Fall zukünftig verhindern, dass zwei Elterntiere, die Träger der Krankheit sind, aber selbst nicht daran erkrankt sind, diese an ihre Nachkommen weitergeben. Es gibt bereits verschiedene Gen-Tests für Papillons, aber keinen solchen. Er könnte viel Leid verhindern und vielleicht dem Sinnlosen noch einen Sinn geben.
Danke an alle, die mich und meine Welpenfamilien beraten und begleiten. Herzlichen Dank auch an alle, die EDTA-Blut ihrer Papillons gespendet haben. Ganz besonders dankbar bin ich Frau Dr. Walter für ihr einfühlsames, fürsorgendes und kompetentes Engagement für den J-Fall.